Zahnradberechnung
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Zahnradmodul


Einsatzbereich


Das Zahnradmodul erlaubt die Überlagerung des Livebildes in der Metric

mit den Konturen eines frei definierbaren Zahnrades.


Zurzeit kann ausschließlich die Zahnform „Evolvente“ angezeigt werden.


Die nächste Modulentwicklungsstufe wird darüber hinaus die Zahnform

„Zykloide“ für z. B. Uhrenzahnräder enthalten.


Auf diese Weise können zwei verschiedene Einsatzgebiete definiert werden:


1.

Durch Anpassung der Zahnradparameter kann die Kontur des Zahnrades

angenähert werden. Sobald die Kontur zu dem Livebild passt, können die

Parameter des Zahnrades abgelesen werden.

2.

Die Sollparameter werden im Programmfenster eingestellt und die Kontur

überlagert dann das Livebild. So lassen sich Abweichungen vom Sollzustand

schnell erkennen.


Ein eingeblendetes Zahnrad kann mit Hilfe des Fadenkreuzes „einfach,

drehbar“ ausgerichtet werden. Dabei funktionieren die Pfeiltasten und

die Tasten „+“ und „-„ vom Ziffernblock genau so, wie in den

Tastaturfunktionen beschrieben

Handhabung des Moduls

Am Ende des Toolbars befindet sich diese Schaltfläche

die ein stilisiertes Zahnrad zeigt. Durch drücken auf diese Fläche öffnet

sich ein neues Fenster, in dem das Zahnrad definiert werden kann.


Das nachfolgende Bild zeigt das Parameterfenster des Zahnradmoduls.





Die Grundgrößen eines Zahnrades sind



Daraus läst sich ein Normzahnrad vollständig berechnen. Die

Modulgröße ergibt sich bei gefrästen Zahnrädern durch das

verwendete Werkzeug, also die Modulgröße des Fräsers. Die Zähnezahl

ergibt sich offensichtlich durch Zählen.


Hinweis: Bei einer großen Anzahl von Zähnen empfiehlt es sich, die

Metric Funktion „Zählen“ zu verwenden, da damit jeder bereits gezählte

Zahn markiert werden kann.


Bei der Eingabe einer neuen Modulgröße und anschließendem Druck auf

„Anwenden“ werden die Größen „Teilkreisdurchmesser“,

„Fußkreis-durchmesser“ und „Kopfkreisdurchmesser“ neu berechnet.



Ebenso wird verfahren, wenn die Anzahl der Zähne verändert wird.

Bei unbekannten Zahnrädern kann es vorkommen, dass die Modulgröße

von Normgrößen abweicht. In solchen Fällen können z. B. Kopf- oder

Fußkreisdurchmesser mit Hilfe der Metric Funktionen „Durchmesser“ oder

„Mehrpunktkreis“ bestimmt werden. Daraus ergibt sich ein erster

Anhaltspunkt für das Modul. Bei der Eingabe von Kopf-, Teil- oder

Fußkreisdurchmesser wird daher das Modul neu berechnet.


Die Größen „Modulgröße“, „Kopfkreisdurchmesser“,

„Teilkreisdurchmesser“, „Fußkreisdurchmesser“ und „Anzahl der Zähne“

stehen in einem mathematischen Zusammenhang, so dass diese nicht

unabhängig voneinander festgelegt werden können. Durch Druck auf die

Schaltfläche „Anwenden“ werden die jeweils abhängigen Parameter neu

berechnet.


Die Parameter „Kopfspiel“ und „Fußspiel“ wirken direkt auf den Kopf-

und Fußkreisdurchmesser. Eine Auswirkung auf andere Parameter besteht

nicht. Die Bedeutung dieser Parameter ergibt sich sofort aus deren Namen:

Bei Normzahnrädern würde der Zahnkopf beim Lauf den Zahnfuß berühren.

Um diesem Lauf mehr Freiheit zu geben, kann der Zahn am Kopf gekürzt

oder tiefer ausgefräst werden.

Entsprechend erhöht sich das Kopf- oder Fußspiel.


Die Parameter „Eingriffswinkel“ und „Profilverschiebefaktor“ verändern die

Zahnform. Am einfachsten zu verstehen ist der Profilverschiebefaktor.

Dieser bedeutet, dass der Modulfräser an der Maschine mehr oder weniger

zugestellt wird. Entsprechend werden die Zähne mehr oder weniger tief ins

Zahnrad gefräst.


Für den Eingriffswinkel muss man sich die Arbeitsweise eines Zahnradpaares

vorstellen. Beide Zahnradmitten werden durch eine gedachte Linie miteinander

verbunden. Die Zähne berühren sich beim ersten Kontakt an einem bestimmten

Punkt. Beim Lauf des Zahnrades verschiebt sich dieser Berührungspunkt

auf einer Linie, bis die beiden Zähne wieder den Kontakt verlieren.

Diese Linie heißt „Eingriffslinie“. Der Winkel, den diese Linie gegen die

Senkrechte zur Zahnmitten-verbindungslinie annimmt, nennt man

Eingriffswinkel. Über den Eingriffswinkel werden die Profilüberdeckung und damit

Verschleiß und Laufruhe des Getriebes bestimmt.


Die beiden Parameter „Eingriffswinkel“ und „Profilverschiebefaktor“ wirken nicht

auf die anderen Parameter zurück und sind unabhängig von ihnen. Sie verändern

ausschließlich die Form der Zähne.

Beispiel für die Anpassung der Parameter an ein vorhandenes Zahnrad


Grundvoraussetzung ist die Kalibration des Objektivs.


Mit der Funktion „Zählen“ wird die Anzahl der Zähne bestimmt. Diese

kann direkt in das Parameterfenster eingetragen werden. Nach jeder

Aktion muss die Schaltfläche „Anwenden“ gedrückt werden.


Mit der Funktion „Durchmesser“ oder „Durchmesser LSC“ kann der Kopf- und

Fußkreisdurchmesser bestimmt werden. Da diese Größen voneinander

abhängen, macht es keinen Sinn, diese nacheinander in das

Parameterfenster einzutragen. Vielmehr ergibt sich aus diesen Messungen

ein Anhaltspunkt für die Modulgröße.


Der Profilverschiebefaktor sollte zunächst bei 0 bleiben.


Der Eingriffswinkel ist typischerweise 20 Grad. In der Kraftfahrzeugtechnik

vielfach 17,5 Grad und bei speziellen Zahnrädern „Hochverzahnung“ kann

er auch schon mal bis zu 5 Grad gesenkt werden. Größere Eingriffswinkel

führen zu einem schmaleren Kopf und breiterem Fuß. Kleine Eingriffswinkel

führen zu einem breiteren Kopf.


Nachdem die Modulgröße ungefähr durch den Kopf- und/oder

Fußkreisdurchmesser bestimmt wurde, wird diese nunmehr direkt angepasst,

so dass die Zahnform optimal angenähert wird.


Wenn durch diese Anpassung der Kopf- und/oder Fußkreisdurchmesser

schlechter angepasst sein sollten, ändert man das Kopf- bzw. Fußspiel.


Falls die Anpassung dieser Parameter dazu führt, dass die Zähne insgesamt

zu schmal oder zu breit sind, muss der Profilverschiebefaktor verändert werden.


Falls die Zähne am Kopf zu breit und am Fuß zu schmal sind, muss der

Eingriffswinkel verändert werden.